Welche Auswirkungen hat die wirtschaftliche Lage Deutschlands eigentlich auf Ihr Vermögen?

Wer kennt es nicht? Morgens als Push-Nachricht auf dem Smartphone, in den Newstickern von TV-Sendern oder in der Tageszeitung: Viele Headlines sprechen davon, dass die wirtschaftliche Lage in Deutschland derzeit eine Mischung aus minimalem Wirtschaftswachstum, schwacher Industrie und Konsumzurückhaltung ist. Wie dramatisch ist die Lage wirklich? Und welche Auswirkungen hat dies auf Ihr Vermögen? Diesen Fragen sind wir auf den Grund gegangen.

Die Wirtschaft in Deutschland wächst nicht mehr. Das abgelaufene Jahr ist somit das dritte Jahr in Folge, in dem die deutsche Volkswirtschaft schrumpft. Der Sachverständigenrat - besser bekannt als „die Wirtschaftsweisen“ - hat errechnet, dass das Bruttoinlandsprodukt in den vergangenen fünf Jahren somit real um lediglich 0,1% gewachsen ist. Theoretisch folgt auf eine solche Phase schwacher Konjunktur ein Aufschwung, in dem ein Großteil des ausgebliebenen Wachstums wieder aufgeholt wird. Doch auch für 2025 lassen die Prognosen nur ein zaghaftes Wachstum von 0,1% für Deutschland erahnen. Somit profitiert die deutsche Wirtschaft auch im nun kommenden Jahr weniger vom Wachstum der Weltwirtschaft als noch in der Vergangenheit. Zum Vergleich: Die gesamthafte Eurozone soll mit 1,0% wachsen, die USA mit 1,9% knapp doppelt so schnell wie die Eurozone.

In Deutschland hinkt das BIP-Wachstum in % im Vergleich hinterher

Die Gründe dafür sind vielfältig: Der Kostendruck, geringere Kapazitätsauslastungen und wirtschaftspolitische Unsicherheiten führen zu Rückgängen in der Industrieproduktion. Gleichzeitig tragen pessimistische Erwartungen und wirtschaftliche Unsicherheiten zu einer Konsumzurückhaltung auf Seiten der Konsumenten bei. Eine erst in den nächsten Jahren relevante Wirtschaftsbremse dürfte dabei auch die abnehmende Erwerbsbevölkerung werden: und zwar dann, wenn sich die geburtenstarken „Babyboomer“ in die Rente verabschieden.

Politische Unsicherheit

Die Unsicherheiten über die politischen Rahmenbedingungen sind sowohl in der Wirtschaft als auch in der Bevölkerung hoch. Der Indikator zur wirtschaftspolitischen Unsicherheit in Deutschland liegt im Vergleich zum langfristigen Durchschnitt und auch zum Ausland auf einem erhöhten Niveau und ist zuletzt nochmal kräftig angestiegen. Dazu beigetragen haben dürften auch die Streitigkeiten der noch amtierenden Bundesregierung, das darauffolgende „Ampel-Aus“ und die vorzeitigen Neuwahlen im Februar 2025. Die Auswirkungen dieses hohen Unsicherheitsindikators zeigen sich nun auch in der Realwirtschaft: Die Stimmung bei Unternehmern ist eingetrübt und die künftigen Investitionsabsichten verringern sich.

Wirtschaftspolitischer Unsicherheitsfaktor für Deutschland stark erhöht. Index der wirtschaftspolitischen Ungewissheit (2021 = 100)*

Industrie unter Druck

Ein Wirtschaftssektor stärkte das Qualitätssiegel „Made in Germany“ in der Vergangenheit wie kein anderer, steht nun aber unter massivem Druck: die Industrie. Rund ein Fünftel macht das verarbeitende Gewerbe an der deutschen Wirtschaftsleistung aus. Aufgrund der Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeiten überlegen jedoch immer mehr deutsche Industrieunternehmen ihre Produktion ins Ausland zu verlagern. Insbesondere der Faktor Arbeit macht den Unternehmen zu schaffen: Die ist nämlich nicht nur knapp, sondern im internationalen Vergleich auch teuer. Zusätzlich belasten die zwar zuletzt rückläufigen, aber im internationalen Vergleich hohen Energiepreise. Neben dem Kostendruck zeigt sich zudem auch die Produktivitätsentwicklung als schwach. Aktuell bleibt es abzuwarten, ob die Industrieschwäche künftig auch deutliche Auswirkungen auf andere Wirtschaftsbereiche haben wird.

Produktionsindex, Industrie

Erhöhung der Sparquote

Für die Wirtschaft zeigt sich die aktuell große Unsicherheit als doppeltes Problem. Die fehlende Planungssicherheit verhindert zukunftsweisende und notwendige Investitionen bei Unternehmen, gleichzeitig schlägt sich die wirtschaftspolitische Unsicherheit im Rahmen eines Konsumrückgangs bei den privaten Haushalten nieder. Erkennbar ist dies auch daran, dass die Inflation im vergangenen Jahr deutlich gesunken ist. Zeitgleich wurden zu Beginn des letzten Jahres noch gute Lohnabschlüsse erzielt, der Konsum zeigte sich jedoch nahezu unverändert. Dies lässt vermuten, dass die Menschen aus Angst vor schlechten Zeiten lieber Geld zurücklegen, statt zu konsumieren. Traditionell liegt die Sparquote in Deutschland auf hohem Niveau - mit leichten Schwankungen bei um die 10%. Diese wird sich in 2025 auf 11,2% erhöhen, womit weniger Kapital für den Konsum bereitsteht. Gerade im Vergleich mit den USA ist die deutsche Sparquote mehr als doppelt so hoch.

Prognose der Sparquote privater Haushalte für das Jahr 2025 - in % des verfügbaren Haushaltsnettoeinkommens

Doch was bedeuten diese Zahlen nun für Ihre Kapitalanlage?

Alle oben aufgeführten Punkte lassen Unsicherheiten bei Anlegern entstehen: Ist nun der Zeitpunkt gekommen, Wertpapiere zu veräußern und aufgelaufene Gewinne mitzunehmen? Oder ist ein Kauf von Wertpapieren im Moment richtig? Wie kann ich das Familienvermögen unter diesen Prämissen langfristig bewahren? Dies ist nur ein Auszug an Fragen, die unsere Mandanten aktuell bewegen. Wir sind uns bei AURETAS der besonderen Bedeutung der Anlage von historisch gewachsenen Familienvermögen bewusst. Auch unser Ziel ist es, Vermögen langfristig über Generationen zu sichern und den Vermögenden im Rahmen unserer Beratung eine kontinuierliche Unterstützung zu bieten. Denn eines können wir mit Gewissheit sagen: Die Zukunft ist ungewiss!

Breite und ausgewogene Diversifikation

Daher ist es nicht verwunderlich, dass es unser Ansatz ist, das Vermögen entsprechend unseren ökonomischen Funktionen Absicherung, Ernte und Chance in verschiedenste Bausteine zu unterteilen:

Durch die Strukturierung in Anlagevehikel in den verschiedensten Regionen, Sektoren und Branchen sowie der jeweilig sinnvollen Gewichtung schaffen wir für unsere Mandanten ein größtmögliches Maß an inhaltlicher und regionaler Diversifikation. Denn aus unserer Sicht ist es langfristig nicht zielführend, aus Heimatverbundenheit diesem Markt eine hohe Gewichtung zu geben – insbesondere dann nicht, wenn der Familienbetrieb und damit ein Großteil des Familienvermögens bereits vor Ort den wirtschaftlichen Aussichten unterliegt. Denn durch die nachhaltige Strukturierung des Vermögens über alle Anlageklassen, Marktzyklen sowie Regionen der Welt hinweg, können Ausfallrisiken nachweislich reduziert und Schwankungen geglättet werden. Wussten Sie beispielsweise, dass Deutschland lediglich ein Gewicht von 2,1% am MSCI All Countries World Index (ACWI) aufweist?

Langfristiger Anlagehorizont

Zudem ist bei der Vermögensanlage der Faktor Zeit ganz entscheidend. Dabei meint die Zeit nicht den richtigen Marktzeitpunkt, sondern das langfristige Denken und Handeln. Denn die Zeit bringt dem Vermögen Stabilität, auch über einflussreiche Ereignisse und kurzfristige politische oder wirtschaftliche Schwankungen hinweg.

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